Grundlagen der pädagogischen Arbeit

Rechte der Kinder

Alle Kinder haben Rechte. Wir bestärken unsere Kinder darin, diese Rechte wahrzunehmen und einzufordern.

Kinderrechte

Unser Bild vom Kind

In unserer Einrichtung sind alle Kinder herzlich willkommen.
Wir nehmen jedes Kind in seiner Individualität und Persönlichkeit wahr, holen es dort ab, wo es steht und begleiten und fördern seine Entwicklung auf vielfältige Art und Weise.
Wir nehmen die Sorgen und Probleme eines jeden Kindes ernst und ermutigen es, eigene Lösungswege zu finden. Wir unterstützen jedes Kind, zukünftige Lebenssituationen zunehmend selbstständiger zu bewältigen. Entsprechend unserer pädagogischen Arbeit, möchten wir die Stärken und Ressourcen der Kinder hervorheben und fördern.
Jedes Tun und jede Aktivität des Kindes ist für uns von Bedeutung und erfährt von uns Wertschätzung.

Wir begleiten und ermutigen ihre Kinder dahingehend, dass sie ihren weiteren Lebensweg aktiv und selbstbestimmt beschreiten.

Partizipation

Partizipation bedeutet, Kinder herauszufordern und sie an Entscheidungen, die ihre Lebenswelt betreffen, aktiv zu beteiligen. Sie wird geprägt durch eine partnerschaftliche, fragende und zugewandte Kommunikation.

Gelingende Partizipation setzt voraus, dass sich die pädagogischen Mitarbeiter/innen qualifiziert fortbilden und sich fachlich mit der eigenen Haltung zur Thematik auseinandersetzen.

In unserer Einrichtung geben wir durch die Partizipation den Kindern die Möglichkeit zur Mitsprache, zur Mitgestaltung und Mitbestimmung an Prozessen der Planung und Ausgestaltung ihres Alltags. Somit erfahren die Kinder schon früh in vielen Situationen demokratisches Handeln.
Unser Ziel ist es, die Kinder zur größtmöglichen Eigenkreativität und Selbstständigkeit sowie Eigenverantwortung zu motivieren.

Bei uns findet täglich in jeder Gruppe ein Morgenkreis statt. Dort haben die Kinder die Möglichkeit:

  • Aktuelle Geschehnisse, die sie gerade beschäftigen, zu besprechen
  • Ihre Gefühle und ihr Befinden mitzuteilen
  • Wünsche zu äußern
  • Entscheidungen zu treffen
  • Den Tag zu planen

Ein hoher Anteil unserer Planung des Kindergartenalltags findet mit Beteiligung der Kinder statt, z.B. werden Regeln der Einrichtung bzw. der einzelnen Gruppen nicht einfach festgelegt, sondern gemeinsam besprochen und vereinbart.
Auch bei gruppenübergreifenden Aktivitäten wie z. B der Umgestaltung von Räumlichkeiten oder Ideen zum Laternenbasteln beziehen wir die Kinder mitbestimmend ein. Gemeinsam erstellen wir mit den Kindern Mindmaps; das heißt, es finden Ideensammlungen der Kinder zu bestimmten Themen statt, die auf einem Plakat festgehalten werden und somit im Kindergartengeschehen präsent sind.

Alltagsintegrierte Sprachförderung

In unserer Einrichtung hat die sprachanregende Bildung einen hohen Stellenwert und wird von den pädagogischen Mitarbeitern/innen täglich intensiv angeboten. Dabei orientiert sich unsere Sprachbildung immer an den Bedürfnissen, Interessen, an der Entwicklung und der Lebenssituation des Kindes.

Hier beschreiben wir ihnen einige Beispiele für die alltagsintegrierte Sprachbildung in unserer Einrichtung:

  • Wir stellen vielfältiges Spielmaterial bereit, dass die Kinder zur Kommunikation anregt, z.B. Kaufladen, Puppenecke, Konstruktionsmaterial etc.
  • Durch gezielte und strukturierte Angebote schaffen wir Sprechanlässe im Alltag, z.B. spielen von Gesellschaftsspielen, Tischgespräche, Morgenkreis, An- und Ausziehen, Zähneputzen, experimentieren im Sandkasten…
  • Bewegungsspiele: im Morgenkreis, in der Turnhalle, auf dem Außengelände z.B. Seilspringen, Hüpfekästchen, Fahrzeuge…
  • Lieder, Reime, Fingerspiel; diese Spiele entwickeln ein Gefühl für den Sprachrhythmus sowie für Laute und Silben
  • Rollen-, Tanz- und darstellende Spiele
  • Bilderbücher
  • Diese stehen den Kindern immer zur freien Verfügung. Zudem gibt es Ausleihmöglichkeiten auch mit Bilderbüchern in unterschiedlichen Sprachen.

Alltagsintegrierte Sprachförderung findet in der eigentlichen Kita-Gruppe aber auch in vielfältigen Kleingruppen statt. Dabei beobachten, begleiten und unterstützen wir die Sprachbildung des Kindes. Eine begleitete alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung und Dokumentation findet durch das Beobachtungverfahren “BaSik“ statt
Da viele Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, mehrsprachig aufwachsen, berücksichtigen wir bei der Sprachförderung zusätzliche Aspekte. Wir verdeutlichen den hohen Stellenwert der Erstsprache für die Entwicklung der Zweitsprache Deutsch. In Zusammenarbeit mit den Eltern wird von uns im vertrauensvollen Gespräch die sprachliche Umwelt des Kindes festgestellt und in einer „Sprachbiographie“ dokumentiert.

Blume

Interkulturelle Erziehung

„Es kommt weniger darauf an, wo wir herkommen, wichtiger ist, wo wir gemeinsam hingehen!“ (unbekannt)

In unserer Einrichtung leben und spielen Kinder mit unterschiedlichen Nationalitäten. Unsere interkulturelle Erziehung möchte anregen und neugierig machen für gegenseitige Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Weltanschauungen.
Die Präsenz und die Wertschätzung verschiedener Kulturen bietet die Chance für vielfältige Erfahrungen. Im Umgang miteinander entwickeln sich kulturelle Aufgeschlossenheit und Offenheit gegenüber anderen Lebensgewohnheiten und Sprachen.
Interkulturelle Erziehung verstehen wir als Bestandteil unseres pädagogischen Gesamtkonzepts. Alle Kinder werden dabei unterstützt, ihre eigene Identität im interkulturellen Rahmen bewusst wahrzunehmen und gegenseitige Akzeptanz zu leben.

Für unser pädagogisches Handeln bedeutet das:

  • Wir erkennen die Lebensbedingungen, die kulturellen und religiösen Bindungen und die Mehrsprachigkeit als Kompetenz der Kinder bzw. Familien an.
  • Kulturelle und soziale Einstellungen der Familien finden in unserer pädagogischen Arbeit Berücksichtigung.
  • Bei einer zweisprachigen Erziehung lassen wir die Bedeutung der Muttersprache nicht außer Acht.
  • Wir stellen häufig mit allen Kindern fest, welche Vorlieben und Gemeinsamkeiten sie haben. Kinder verstehen, dass Wünsche, Meinungen und Bedürfnisse bei vielen Kindern häufig gleich sind.
  • Medien stehen allen Kindern in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung (mehrsprachige Bilderbücher, Geschichten und Märchen in verschiedenen Sprachen etc.).
  • Wir informieren über Feste und Feiertage der unterschiedlichen Kulturen und greifen dies auch in der Fest- und Feiergestaltung mit den Kindern/Eltern auf.
  • Die Vielfalt wird bei uns als Normalität erfahren und erlebt.
  • Für Eltern aus verschiedenen Kulturen halten wir allgemeine Informationen in ihrer Muttersprache bereit. Bei Bedarf werden wichtige Informationen übersetzt.

Beobachtung und Dokumentation

Regelmäßige alltagsintegrierte Beobachtungen und Dokumentationen sind für uns die Grundlage für die Begleitung von Entwicklungs- und Bildungsprozessen des Kindes, sowie Grundlagen für unser pädagogisches Handeln.
Zudem beinhalten sie für uns wichtige Informationen zum gemeinsamen Austausch mit Eltern, z.B. bei Entwicklungsgesprächen oder für weitere Fördermöglichkeiten des Kindes.
In der Bildungsdokumentation werden individuelle Bildungswege und die persönlichen Stärken des Kindes festgehalten. Sie ist Biographie und Erinnerung eines Teilbereiches des Lebens des Kindes und gehört dem Kind und seinen Eltern.

  • In unserer Einrichtung dokumentieren wir die Eingewöhnungsphase der Kinder.
  • Für alle Kinder legen wir jeweils jährlich Bildungsdokumentationen an.
  • Zur Dokumentation der Sprachentwicklung arbeiten wir dem Beobachtungsbogen „BaSiK“.
  • Wir legen für jedes Kind eine Portfoliomappe an. Sie zeigt auf, womit sich das Kind im Moment beschäftigt, seine Stärken, Interessen, Aktivitäten, Herausforderungen und Ähnliches. Dabei beteiligen wir die Kinder aktiv an der Mitgestaltung des Portfolios z.B. durch Gespräche, eigene Zeichnungen, Aussuchen von Fotos und Geschehnisse, die für das Kind wichtig sind.

Die Bildungsdokumentationen setzen eine schriftliche Zustimmung der Eltern voraus und werden ihnen nach Beendigung der Kita-Zeit übergeben.

Rolle des/der Erziehers/in

Kinder sind eigene Akteure ihrer Entwicklung, sind von Anfang an aktiv handelnde Individuen. Sie haben Lust auf Bewegung, Tätigkeiten, Sprechen, Spielen, Lernen und noch vieles mehr. Dabei benötigen sie Halt und Bindung durch Erwachsene.
Entwicklung entsteht durch Neugier, Lernfreude, Selbstgestaltung spontaner
Tätigkeiten, Erfahrung, Begleitung, Anregung.

Achtung und Respekt vor der Individualität jedes Kindes sind für uns die Basis für eine gelingende Bildung, Erziehung und Betreuung.
Unsere Grundhaltung dem Kind gegenüber ist geprägt durch Wertschätzung, Offenheit, Mitgefühl und partnerschaftlichen Umgang. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder.
Durch feinfühligen Umgang mit den Kindern, sowie durch reflektierende Beobachtungen gestaltet sich unser Tagesablauf. Auf diese Weise finden wir die Balance zwischen gezielten Anregungen und freiem Spiel.
Bei diesen Prozessen verstehen wir uns als aufmerksame und einfühlsame Entwicklungsbegleiter.
So gewährleistet unser Team eine bestmögliche Entwicklung und Förderung der Kinder.